Aus welchem Material bestehen offizielle Wettspielbälle für Fußball?
Kaum eine andere Sportart verbindet so viele Menschen zusammen als Fußball. Mittlerweile ist Fußball zur schönsten Nebensache der Welt geworden, sowie die beliebteste Mannschaftssportart. Dabei ist es kein Wunder, dass Millionen von Menschen abends vor dem Fernseher mitfiebern, ihre Mannschaft im Stadion anfeuern, in der Halle Bolzen oder Fußball auf dem Rasen spielen, denn Fußball ist so beliebt geworden wie noch nie zuvor. Diese Sportart ist mehr als nur ein Spiel, denn dabei ist es der Spiegel der Gesellschaft, eine Leidenschaft und die Möglichkeit positive oder auch negative Emotionen öffentlich ausleben zu können. Fußball fördert neben Motivation und Teamgeist auch Leistungsfähigkeit und Koordination.
Die Geschichte des Fußball Matchballs.
Mit Lederbällen spielte man in China bereits in vorchristlicher Zeit. Diese Fußbälle waren damals mit Tierhaaren und Federn gefüllt. Die ersten Vorläufer wurden aus verschiedenen Stoffresten sowie Materialien hergestellt und wurden von Netzen zusammengehalten. In China erfand man zwischen 220 und 680 den luftgefüllten Ball. Die Argentinier hingegen erfanden in den 1930er Jahren die Blase mit Ventil. Der Nachteil beim Lederball war, dass er schwerer wurde beim Regen, weil er das Wasser vollsog. Diesen Effekt konnte man erst durch die Imprägnierung mindern.
Ein Spielball aus lohgegerbtem Leder kam 1954 in der Schweiz bei der Fußballweltmeisterschaft zum Einsatz und hatte damals einen Durchmesser von 21,5 cm. Als altgegerbtes oder auch lohgegerbtes Leder bezeichnet man ein in der Grube gegerbtes und rohgares Leder, vorwiegend mit Fichten- und Eichenrinde. Der Fußball bestand bis zum Ende der 60er Jahre aus verklebten Lederstreifen und wurde mit einer Schweineblase gefüllt. Damit die Luft nicht entweichen konnte, wurde diese Blase am oberen Ende zusammengeknotet. Dann wurde 1970 in Mexiko bei der Fußballmeisterschaft ein Ball mit Fünfecken sowie Sechsecken eingeführt.
Der erste offizielle Ball einer Fußballweltmeisterschaft war der Telstar Durlast. Der Gastgeber entschied immer bei den vorherigen Weltmeisterschaften über das Spielgerät. Danach entwickelte sich der aus 20 Sechsecken und 12 Fünfecken bestehende Fußball weltweit zu einem Standard. Ein solcher Fußball ist aus geometrischer Sicht ein Ikosaederstumpf, dessen 12 Ecken zu Fünfecken angepasst wurden. Im Jahr 1986 wurde erstmals bei einer Fußballweltmeisterschaft ein vollsynthetischer Fußball eingesetzt, der gegen Nässe weitestgehend unempfindlich war. Heutzutage werden hochwertige Bälle verklebt und nicht mehr genäht, damit der Nässeeinfluss zusätzlich verhindert wird.
Maße und Form eines offiziellen Fußballs
Nach den FIFA-Regeln muss ein Fußball regelrecht:
- aus einem geeigneten Material hergestellt werden,
- kugelförmig sein,
- einen Mindestumfang von 68 cm und Höchstumfang von 70 cm haben,
- einen Überdruck zwischen 0,6 und 1,1 bar,
- ein Mindestgewicht von 410 g zu Spielbeginn besitzen, höchstens jedoch 450 g.
Diese Regeln des Fußballweltverbandes FIFA entsprechen der Ballgröße 5, die im Herren-Profisport allgemein zum Einsatz kommt. Die Spielbälle werden in den unteren Ligen auf Kreisebene festgelegt, jedoch sind die DFB-Empfehlungen nicht bindend. Somit sieht die Empfehlung für Jugendspiele folgendermaßen aus:
- D-Junioren sollten die Ballgröße 4 oder 5 benutzen, mit einem Gewicht von 350 g und Durchmesser zwischen 21,01 und 22,28 cm,
- E-Junioren sollten die Ballgröße 4 benutzen, mit einem Gewicht zwischen 290 g und 350 g und Durchmesser von 21,01 cm,
- F-Junioren können sowohl die Ballgröße 3 als auch die Ballgröße 4 benutzen, mit einem Durchmesser zwischen 19,10 cm und 21,01 cm und einem Gewicht von 290 g,
- G-Junioren können die Ballgröße 3 benutzen, mit einem Durchmesser von 19,10 cm und einem Gesamtgewicht von 290 g.
Die Empfehlung des Deutschen Fußballverbandes wird in unterschiedlichen Landesverbänden gehandhabt, da diese Empfehlung nicht für einzelne Landesverbände bindend ist. Die Ballgröße 1 sowie die Ballgröße 2 werden eher im privaten Freizeitsport genutzt und nicht im offiziellen Sportbetrieb eingesetzt. Heutzutage haben Fußbälle üblicherweise eine meistens weiße und helle Grundfarbe, wobei ein klassischer Fußball immer noch schwarze Flecken hat. Die sogenannten Schnee- oder Winterbälle kommen auf dem Rasen im Winter zum Einsatz. Um einen Kontrast in Bezug auf die Umgebung aufzuweisen, haben sie eine orange-rote Grundfarbe.
Herstellung der Fußbälle
Heutzutage werden klassische Fußbälle in Handarbeit folgendermaßen hergestellt:
- PVC wird mit einem Futter aus mehreren Lagen Polyester- und Baumwollstoff in einzelnen Bahnen auf der Rückseite geklebt. Dadurch behält der Ball seine Form und wird stabilisiert.
- Die sogenannten fünfeckigen sowie sechseckigen Waben werden mit Schlitzen für die Naht versehen und zugleich gestanzt. Pro Tag stanzt ein Arbeiter Einzelteile für 300-400 Fußbälle aus.
- Die Einzelteile werden nach dem Stanzen zu Sätzen sortiert. Die Gummiblase (Seele) und der Nähfaden werden noch hinzugefügt. Dabei besteht die Gummiblase aus Naturkautschuk. Außerdem wird Wachs auf die Fäden aufgetragen, damit der Ball und die Naht wasserdicht gemacht werden.
- Ein Arbeiter kann in Handarbeit pro Tag etwa drei Bälle nähen, da man durchschnittlich für einen Ball 3 h Nähezeit benötigt.
- Am Ende folgt natürlich eine Qualitätskontrolle, wo u.a. Luftverlust und Masse überprüft werden. Letztlich bekommen die Bälle eine Lackierung sowie ein Design und der Markenlabel wird aufgetragen.
Zum Schluss werden die Fußbälle exportfähig verpackt und zum Bestimmungsort versandt. Pro Jahr werden mehr als 40 Millionen Stück produziert und etwa 75 % der Weltproduktion stammen aus Pakistan (Gebiet um Sialkot). Was ist aber mit der modernen Herbsttagung von Fußbällen? In Ihrer Grundstruktur bestehen heutzutage fast alle Bälle aus Fünfecken bzw. Sechsecken, die entweder miteinander verschweißt oder vernäht werden. Dabei haben viele Bälle diese Grundstruktur auch am Ende. Andere hingegen sehen äußerlich ganz anders aus. Ein Beispiel dafür ist der Jabulani, der offizielle Ball der Weltmeisterschaft in Südafrika im Jahr 2010.
Die Produktion von Fußbällen erfolgt generell in mehreren Produktionsschritten und häufig in internationaler Arbeitsteilung. Zum einen gibt es Hersteller, die hochkomplexe Produktionsanlagen für die Herstellung benutzen. Zum anderen gibt es immer noch Hersteller, die ihre Produktion in kompletter Handarbeit durchführen. Allgemein sagen die verschiedenen Herstellungsweisen nichts über die Qualität der Fußbälle aus, denn Gewicht und Größe im aufgepumpten Zustand werden in einer finalen Kontrolle genau überprüft.
Kunststoffbälle
Bei Kunststoffbällen wird zunächst eine robuste Schaumstofflage mit mehreren quergestreiften und längsgestreiften Gewebelagen verklebt, wozu ein hochwertiger Latexkleber verwendet wird. Das Rohmaterial erhält noch eine weiße Kunststofffolie in einem der nächsten Schritte. Natürlich muss diese zusammengesetzte Kombination eine geraume Zeit trocknen, damit alles gut zusammenhalten kann. Hier bemerkt man bereits, dass kein Leder mehr verwendet wird für die Produktion von Fußbällen, sondern man setzt vielmehr auf hochwertige und feuchtigkeitsresistente synthetische Materialien. Nachdem alle Materialien gut getrocknet sind, kommt eine warme Presse für das Rohmaterial des Balls zum Einsatz, wodurch die einzelnen Schichten des Balles miteinander noch besser verbunden werden und somit quasi auch lebenslang verbunden bleiben. Dabei wurde die Folie auf den Schaumstoff nicht grundlos geklebt, denn diese wird nämlich in einem der weiteren Schritte mit dem offiziellen Fußballmuster bedruckt.
Danach folgt das Stanzen von Fünfecken und Sechsecken, was ein typisches Markenzeichen eines Fußballs der alten Schule ist. Diese Stücke sind auch unter dem Begriff „Panels“ bekannt, wobei einer von denen noch ein Loch bekommt, damit der Ball auch später über ein in dieses Loch eingesetztes Ventil aufgepumpt werden kann. Grundsätzlich besteht ein solcher Ball aus 32 Panels, die auf der Rückseite entweder maschinell oder per Hand zusammengefügt werden. Damit letztlich die Folienseite außen liegt, wird der Ball umgespült und danach eine sogenannte Blase integriert, die dafür sorgt, dass der Ball schön prall ist. Dafür wurde in der Vergangenheit eine Schweineblase verwendet, aber heute verwendet man nur noch Latexblasen.
Oftmals bestehen die neuen offiziellen Spielbälle aus bis zu vier oder fünf verschiedenen Schichten, wobei alle Schichten gleichzeitig zusammen nicht mehr als 5 mm messen. Natürlich befindet sich im Inneren noch immer die Blase. Diese Blasen werden mittlerweile aus Latex hergestellt, worüber sich die sogenannte genähten Karkasse befindet. Diese bewahrt die Form einer Kugel und bildet das Gerüst des Balls. Dabei wird am meisten ein Polyestergewebe als Material verwendet. Bei der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika bestand diese Karkasse aus miteinander vernähten fünf- und sechseckigen Polyesterstücken, wodurch wieder eine Wabenstruktur entsteht. Für die Dämpfung sorgt eine darüber bestehende Schaumlage. Die vierte Schicht des Balls wird aus einem hochwertigen Kunststoff produziert.
Ein aktuelles Beispiel für dieses Kunststoffmaterial ist der offizielle Bundesligaball, wo Polyrethan benutzt wird, was enorm weich und zugleich robust ist. Aufgrund dieser oberen Schicht muss die Wabenstruktur nicht mehr sein, sondern man verwendet vielmehr Panels, die runder und größer sind, sodass eine sehr glatte Oberfläche am Ende entsteht. So wurden zum Beispiel laut Hersteller beim Jabulani 2010 nur acht dreidimensional geformte Panels benutzt, die komplett die Innenkarkasse umschließen. Generell werden die Panels heutzutage nicht mehr vernäht, sondern mit hochmodernen Produktionsverfahren miteinander verschweißt.
Herstellerwettbewerb
Der Hersteller adidas aus Deutschland ist im Bereich der Produktion von Fußbällen der aktuelle Marktführer. adidas entwickelte als offizieller Sponsor von Großturnieren, wie zum Beispiel der Weltmeisterschaft 2018 in Russland oder der Europameisterschaft 2016 in Frankreich, die offiziellen Wettspielbälle und brachte sie auf den Markt. Darüber hinaus ist das Unternehmen in der Champions League und der Bundesliga mit eigenen Produkten vertreten, wie z. B. der Serie adidas Finale bzw. dem Bundesligaball adidas Torfabrik. Zur Saison 2018/19 wird der Bundesligaball durch die Firma Derbystar gestellt, welche sich die Rechte dafür sicherte. Der kommende Spielball besticht durch eine ausgezeichnete Verarbeitung und Qualität und wird sich sicherlich einer unglaublichen Popularität erfreuen. Die nahtlose und thermisch verschweißte Oberfläche ist bei präzisen Schüssen und langen Pässen ein wahrer Genuss für Spieler. Dabei sind die Varianten Torfabrik Mini, Junior 290 und Torfabrik Matchball für alle Altersklassen erhältlich.
Nach dem Sieg der deutschen Nationalmannschaft in der Fußballweltmeisterschaft 2014 ist natürlich auch der adidas Brazuca ähnlich beliebt und ist in verschiedenen Farben und Größen erhältlich. Neben adidas gibt es auch weitere Sportartikelhersteller, die hervorragende Fußbälle produzieren. Dazu gehören auf jeden Fall Nike und Puma. Dabei sind alle bekannten Fußballhersteller nicht nur im Fußballbereich tätig, sondern produzieren auch passende Bekleidung und Ausrüstung für andere Sportarten. Dabei haben Fußballmannschaften im Profisport generell einen fest vereinbarten Lieferanten mit exklusiven Rechten.
Neben den deutschen Sportartikelhersteller adidas und Puma und dem US-Unternehmen Nike werden ebenfalls die Hersteller Uhlsport, Erima, Jako und Molten höheren Ansprüchen gerecht und haben somit das Gütesiegel FIFA Approved und Fifa Inspected bei vielen Modellen erhalten. Dank der hervorragenden Verarbeitung und vor allem der günstigen Preise genießt bei vielen kleinen Vereinen die Fußball Marke Derbystar ein hohes Ansehen und ist gleichzeitig den geforderten Qualitätsstandards gerecht.
Ein offizieller Spielball im Bereich des Fußballs kann für die Qualität zwei verschiedene Zertifizierungen vom Weltfußballverband FIFA erhalten. Für den ersten Gütesiegel, den FIFA INSPECTED, müssen Bälle Tests zu Rundheit, Umfang, Gewicht, Wasseraufnahme, Rückprall und Druckverlust bestehen, um den Gütesiegel der FIFA als offizieller Spielball zu bekommen. Für den höheren Gütesiegel, den FIFA APPROVED, kommt noch ein siebter Test zur Größe und Form über die gesamte Spieldauer hinzu. Bei den Tests werden zusätzlich noch härtere Kriterien verwendet.
Fazit
Letztlich müssen Fußbälle unterschiedlichen Einsatzorten und Anforderungen gerecht werden, weshalb es auch verschiedene Ballarten gibt, wobei die jeweilige Verarbeitung abhängig von den Gegebenheiten ist. Damit eine optimale Ballbehandlung für Spieler in jeder Altersklasse ermöglicht wird, gibt es Fußbälle in drei unterschiedlichen Größen, wobei die Ballgröße 5 bei allen offiziellen Spielen benutzt wird. Eine etwas kleinere Variante ist die Größe 3. Die Größe 3 hingegen eignet sich optimal für Einsteiger und Kinder. Das verwendete Material für die Produktion der Fußbälle kann sich je nach Hersteller unterscheiden, wobei sich die meisten Hersteller für die Verwendung von Polyurethan entscheiden. Als Alternative verwenden Hersteller auch Thermoplastisches Polyurethan (TPU), Polyester und Gummi.
Natürlich kommen für die unterschiedlichen Fußballwettbewerbe wie die Europameisterschaft und Weltmeisterschaft, die Bundesliga und die Champions League eigens entwickelte Fußbälle zum Einsatz, die über ein spezielles Design und besondere Eigenschaften verfügen. Da die Sportartikelhersteller auch als Sponsoren im Bereich des Fußballs tätig sind, stellen sie auch eigens entwickelte Ausführungen für Nationalmannschaften und Vereine zur Verfügung. Somit wird eine zusätzliche Identifikation durch den Fußball von adidas für die deutsche Nationalmannschaft, den Ball von Puma für Borussia Dortmund oder den Ball von Nike für Frankreich geschaffen.
Was aber immer noch gleich geblieben ist und gleich bleiben wird, ist auf jeden Fall die Tatsache, dass der Fußball im Inneren mit Luft gefüllt und immer rund ist. Somit bieten zahlreiche Hersteller Fußbälle an, mit denen sowohl Amateurspieler als auch Profis gleichermaßen Fußball spielen können. Dabei müssen die Fußbälle eine äußerst robuste Eigenschaft vorweisen, da sie während des Spiels unzählige Male getreten werden und auch außerhalb des Spielfeldes landen oder mit hoher Geschwindigkeit an den Pfosten knallen. Deswegen werden auch hochwertige und sehr robuste Materialien bei der Produktion von Fußbällen eingesetzt.